Re: Meine Projekte - Heute: Bremskolben
Verfasst: Di 4. Nov 2014, 00:55
Hi Leute,
Heute gibt's mal Bremskolben....
Ihr kennt das alle ganz bestimmt,
feste, gebrauchte Bremssättel gekauft, ob mit oder ohne Moped dran.
Gut, kein Ding, Sattel runtergeschraubt und feststellen müssen das hier schon mal
jemand mit einer nicht zu kleinen Zange zuwerke war.
Daraufhin ist die Mantelfläche wunderbar mit Eisenoxid überzögen
kurz gesagt "unbrauchbar" oder landläufig "Schrott"
So ging es mir bei mehr als einem Moped in meiner Sammlung.
Ich hatte dann genau drei Möglichkeiten:
Entweder neu kaufen, wenn man so was noch auftreibt, mittlerweile soll es die Kolben für die XS wieder geben
oder
Selbermachen, Stahl, Verchromen, schleifen und den gleichen scheiß wieder haben.
oder gleich was gescheites.
Aufgabenstellung:
Ich brauche ein Material
- das nicht Oxidiert
- das leicht ist (Stichwort "ungefederte Massen")
- das schlecht bis gar nicht Wärme leitet.
- möglichst aus Metall oder NE, da ich keinen Töpfer sondern Zerspaner bin.
Alu fällt flach, Oxidiert wunderbar mit Salzen, leitet Wärme wunderbar.
Stahl, auch Edelstähle, also alle legierten Stähle fallen unter diese Bezeichnung, Rosten, schwer
V2A - Rostfrei, wärme liebe nicht, schwer.
Die Lösung fand ich bei den NE- Metallen - TITAN
Korrodiert nicht, leitet wärme ganz schlecht, sehr Zäh, wiegt die hälfte von Stahl.
Ein Nachteil sind die Gleiteigenschaften,
Es gibt jetzt Leute die sagen, nein, ja nicht, der Kolben frisst sich,
andere sagen, kein Problem, der Kolben berührt die Wand gar nicht.
Ich bin auch ein befürworter der "nicht Kontakt" Theorie.
Der Bremsbelag wird ja vom Träger gehalten und dieser nimmt die Radialen Kräfte auf,
der Kolben ist ausschließlich für die Axialen zuständig.
War für mich auch Logisch, der Kolben kann sich gar nicht "Fressen" bei einem effektiven weg pro Bremsvorgang von 0.15 - .03mm
und einer minimalen Bewegungsgeschwindigkeit.
Meiner Meinung würde der Kolben eher Kippen und sich verklemmen.
Das hätte dann aber nichts mit den Gleiteigenschaften und/oder der Oberflächenrauheit zu tun.
Die Oberflächenrauheit ist meiner Meinung nach nur zuständig für die Dichtung zwischen Kolben und Dichtgummi.
Ich habe Festgestellt:
Der Kolben im Ruhrzustand:
Spalt zwischen Wand und Kolben 0.05 - 0.1mm macht eine 0.1- 0.2mm größer Bohrung
Durchschnitt aus 50 Bremssättel, gemischt aus FZR, XS, XJ, XJR, Tenere, Afrika Twin YZF Bremssättel, also Brembo und Nissin Sättel
wird Zentrier mit dem Dichtgummi und bei den neueren Sätteln auch mit der Staublippe die auch in einer Nut sitzt.
Fahrbetrieb:
Ich habe zuerst die Mantelfläche der Zylinder angeraut um eventuellen Kontakt feststellen zu können.
Habe dann die Mantelfläche der geschliffenen TITAN- Bremskolben mit Farbe "Lackiert"
Auf der Rolle, ein Prüfstand nur anders herum, habe ich dann die Versuche gestartet mit den Verschiedenen Motorrädern,
- XJR, FZR, YZF, XS 400 und 500, Tenere
Nach einem Tag testen und so manch blau angelaufener Scheibe habe ich die Sättel wieder zerlegt und habe bei keinem Kontakt feststellen können.
Die Versprödungsgrenze von 400C° konnte ich selbst bei glühender Bremsscheibe am Bremsbelagträger nicht Messen.
Somit war für mich der Beweis erbracht.
Ich fahre seither in meinem Motorrädern TITAN Kolben, insgesamt seit über 100.000km
ohne Probleme.
Ich habe die Wandstärken auch reduziert, da die Standart Gusskolben mit 450 - 500 NM/mm²
geprüft worden sind, den Boden habe ich berechnet, auch etwas dünner und mit einem Radius im Grund ausgeführt.
Gruß
Thorsten
Heute gibt's mal Bremskolben....
Ihr kennt das alle ganz bestimmt,
feste, gebrauchte Bremssättel gekauft, ob mit oder ohne Moped dran.
Gut, kein Ding, Sattel runtergeschraubt und feststellen müssen das hier schon mal
jemand mit einer nicht zu kleinen Zange zuwerke war.
Daraufhin ist die Mantelfläche wunderbar mit Eisenoxid überzögen
kurz gesagt "unbrauchbar" oder landläufig "Schrott"
So ging es mir bei mehr als einem Moped in meiner Sammlung.
Ich hatte dann genau drei Möglichkeiten:
Entweder neu kaufen, wenn man so was noch auftreibt, mittlerweile soll es die Kolben für die XS wieder geben
oder
Selbermachen, Stahl, Verchromen, schleifen und den gleichen scheiß wieder haben.
oder gleich was gescheites.
Aufgabenstellung:
Ich brauche ein Material
- das nicht Oxidiert
- das leicht ist (Stichwort "ungefederte Massen")
- das schlecht bis gar nicht Wärme leitet.
- möglichst aus Metall oder NE, da ich keinen Töpfer sondern Zerspaner bin.
Alu fällt flach, Oxidiert wunderbar mit Salzen, leitet Wärme wunderbar.
Stahl, auch Edelstähle, also alle legierten Stähle fallen unter diese Bezeichnung, Rosten, schwer
V2A - Rostfrei, wärme liebe nicht, schwer.
Die Lösung fand ich bei den NE- Metallen - TITAN
Korrodiert nicht, leitet wärme ganz schlecht, sehr Zäh, wiegt die hälfte von Stahl.
Ein Nachteil sind die Gleiteigenschaften,
Es gibt jetzt Leute die sagen, nein, ja nicht, der Kolben frisst sich,
andere sagen, kein Problem, der Kolben berührt die Wand gar nicht.
Ich bin auch ein befürworter der "nicht Kontakt" Theorie.
Der Bremsbelag wird ja vom Träger gehalten und dieser nimmt die Radialen Kräfte auf,
der Kolben ist ausschließlich für die Axialen zuständig.
War für mich auch Logisch, der Kolben kann sich gar nicht "Fressen" bei einem effektiven weg pro Bremsvorgang von 0.15 - .03mm
und einer minimalen Bewegungsgeschwindigkeit.
Meiner Meinung würde der Kolben eher Kippen und sich verklemmen.
Das hätte dann aber nichts mit den Gleiteigenschaften und/oder der Oberflächenrauheit zu tun.
Die Oberflächenrauheit ist meiner Meinung nach nur zuständig für die Dichtung zwischen Kolben und Dichtgummi.
Ich habe Festgestellt:
Der Kolben im Ruhrzustand:
Spalt zwischen Wand und Kolben 0.05 - 0.1mm macht eine 0.1- 0.2mm größer Bohrung
Durchschnitt aus 50 Bremssättel, gemischt aus FZR, XS, XJ, XJR, Tenere, Afrika Twin YZF Bremssättel, also Brembo und Nissin Sättel
wird Zentrier mit dem Dichtgummi und bei den neueren Sätteln auch mit der Staublippe die auch in einer Nut sitzt.
Fahrbetrieb:
Ich habe zuerst die Mantelfläche der Zylinder angeraut um eventuellen Kontakt feststellen zu können.
Habe dann die Mantelfläche der geschliffenen TITAN- Bremskolben mit Farbe "Lackiert"
Auf der Rolle, ein Prüfstand nur anders herum, habe ich dann die Versuche gestartet mit den Verschiedenen Motorrädern,
- XJR, FZR, YZF, XS 400 und 500, Tenere
Nach einem Tag testen und so manch blau angelaufener Scheibe habe ich die Sättel wieder zerlegt und habe bei keinem Kontakt feststellen können.
Die Versprödungsgrenze von 400C° konnte ich selbst bei glühender Bremsscheibe am Bremsbelagträger nicht Messen.
Somit war für mich der Beweis erbracht.
Ich fahre seither in meinem Motorrädern TITAN Kolben, insgesamt seit über 100.000km
ohne Probleme.
Ich habe die Wandstärken auch reduziert, da die Standart Gusskolben mit 450 - 500 NM/mm²
geprüft worden sind, den Boden habe ich berechnet, auch etwas dünner und mit einem Radius im Grund ausgeführt.
Gruß
Thorsten