Zwischenergebnis nach ca. 350km.
Motor:
Der Motor läuft nach einem Wechsel von 142,5er auf 132,5er Düsen bis 7000 RPM deutlich besser mit "fast" lochfreiem Durchzug und er zieht jetzt schon mal bis 8500 RPM durch. Allerdings bleibt das Rumgekotze ab ca. 7250 RPM im 5. und 6. Gang. Fühlt sich an wie kein Sprit, muß ich nochmal den Schwimmerstand prüfen. Verbrauch im Moment ca. 7 L/100km.
Fahrwerk:
I'm so happy. Das ist "mein" Mopped und trotz aller technischen Widrigkeiten im Laufe des Umbaus hat sich jede Minute ausgezahlt. Durch das Fahrwerk der 600er liegt sie straff auf der Straße und durch die BT45 fühle ich mich auch bei (für mich) extreme Schräglagen sehr sicher auf dem Mopped. Übrigens deutlich sicherer als auf meiner Schwarzen oder der Cup.
Bremsen:
Mit 170kg leer doch gute 30kg schwerer als die Basis-XT, hat die vordere Doppelkolbenzange der XT600 in Verbindung mit der Einzelscheibe der XS400 keinerlei Probleme mit der Fuhre. Bei 100km/h kann man mit 2 Fingern durchaus mal einen kurzen Strich ziehen mit dem Vorderrad. Auch im Dauereinssatz zeigt die Bremse bisher keine Ermüdungserscheinungen. Das Ganze passiert fast ohne Gabelverzug. 41mm Standrohrdurchmsser haben echte Vorteile.
Die hintere Bremse ist durch den relativ kurzen Hebelweg des Bremspedals (gegenüber dem XS400-Pedal) recht schwach. Man muß schon etwas hinlangen um Wirkung zu erzielen, was ich aber mittlerweile eher als Vorteil, denn als Nachteil sehe.
Krach:
Zitat des Prüfer:"Angenehm, aber nicht aufdringlich". Unter Last bei Drehzahl meldet sie sich aber doch deutlich zu Wort, wirkt aber nie unangenehm. Die Geräuschwerte brauchten gegenüber den Serienwerten der XT in den Papieren nicht geändert werden.
Schaltung:
Ich mußte den Schalthebel ca. 40mm kürzen, was die Schalterei recht gewöhnungsbedürftig macht. Auch der Leerlauf ist nur früsselig zu finden. Mache ich den Hebel wieder länger, dann muß ich mit dem Zehennagel schalten. Insgesamt unangenehm, aber bisher nicht anders lösbar.
Fazit:
Ein Mopped, wie für mich gemacht. An den üblichen Treffpunkten sorgt es immer wieder für irrritierte Blicke und fragende Augen.
Das Projekt war geplant als rein optischer Umbau ohne Anspruch auf Leichtbau, Motorleistung oder sportliche Fahrbarkeit.
30kg mehr auf den Rippen und nur 27,3 von 38-Soll-PS, das war im Nachhinein nicht anders zu erwarten. Daß sich die Fuhre aber trotz dieser Mankos derart angenehm und streßfrei um die Kurven scheuchen läßt, das hätte ich mir nie träumen lassen. Und wenn man dann mal raushat, welche Drehzahlen und Lastzustände (wegen akuter Motorkotzerei) zu vermeiden sind, dann kann man in kurvigen Gegenden die üblichen Kampfjapaner schon mal etwas ärgern :-> Auf der Graden habe ich nätürlich keine Chance.
Danksagung:
Vielen Dank an den (nicht namentlich erwähnten) TÜV-Prüfer, der das Projekt mit hilfreichen Tips, stoischer Ruhe und einer angenehmen Prise schwarzem Humor seit über 6 Monaten begleitet hat.
Noch viel größerer Dank geht an Torsten (Opi) für seine Hilfe im Allgemeinen, für seine Tips, die Schulter zum Auskotzen, das in den Arsch treten und manchmal seine bloße Anwesenheit am anderen Ende der Leitung.
Und vielen Dank an alle, die mir mit Rat und Tat in diesem Fred zur Seite gestanden haben.
PS: ich habe ihr noch einen Drehzahlmesser verpaßt. Minimalismus ist anders
